Trainingsplatz 1

Ich erfuhr recht schnell, dass ich nach kurzem Warten auch einen Teampartner bekam. Es interessierte mich nicht wirklich, ich war eher ein Einzelgänger und hatte meinen eigenen Kopf dafür. All dies tat ich nur für Serah, meine kleine Schwester. Ich betrat das Gelände des Treffpunktes und schaute mich ein wenig um.
Er oder sie, was mir nicht gesagt wurde, müsste ebenfalls das Tor passieren. Ich wartete mit dem Rücken zu diesem und schaute Richtung Fluss und Tal hoch als ob es mir antworten geben könnte. Ich fixierte es. Ein kühler Wind zog durch mein Haar, so wurde auch ebenfalls mein Umhang ein Stück mitgerissen.

.: Firstpost of Shin :.

Mit den Händen in den Taschen strich ich durch die Straßen. Meine Hände wühlten in der schwarzen Manteltasche, nach einem Feuerzeug. Als ich es dann in er Hand hatte, zündete ich meine Zigarette an und strich mir mit einer Hand durch das Haar.
Meinen Blick richtete ich auf den Boden.
Mir wurde gesagt, ich würde einen Teamkameraden oder eine Teamkameradin auf dem Trainingsplatz 1 finden. Also machte ich mich auf den Weg dorthin.
Allerings war es mir relativ egal. Ich war kein Teammensch. Außerdem musste es mir auch gar nicht gefallen. Es reichte mit dem Menschen auszukommen.
Ich war der geborene Einzelgänger und daran konnte niemand etwas ändern.
Als ich dann am Tor ankam, sah ich meine Teamkameradin schon. Eine Frau. Hmpf.
Ich seufzte, zertrat meine Zigarette und sah sie montom an. Sollte sie doch den ersten Schritt machen.

Es dauerte eine gewisse Weile bis dann auch er oder sie eintraf. Ich merkte es auch ohne mich umzudrehen, vor allem auch der Geruch von Zigaretten lag in der Luft. "Du musst also mein Teampartner sein, ich sage bereits vorab, ich bin ein Einzelgänger" begrüßte ich ihn ohne ein wirkliches Wort der Höflichkeit zu verwenden.
Ich war einfach wie ich war und darüber gab es kein hinaus. Er würde mich vielleicht hassen für das was ich sagte oder wie ich war, aber ich pfiff immerhin drauf. Langsam drehte ich mich dann auch zu ihm, damit ich sein Gesicht sehen konnte. Schnell prägte ich es mir ein. Außerdem musste er auch meines sehen.
Er schien nicht die Maske zu tragen und so wie er, trug auch ich sie nicht. Sie war nur an der Schnalle meiner Tasche befestigt.

Und sie schin genauso zu sein, wie ich. Ich schmunzelte kühl.
"Ich bin ebenso ein Einzelgänger, also mach dir... da mal keine Sorgen."
Ich sah sie kühl an und legte meine Hände wieder in die Jackentaschen.
Ich schwieg nun. Denn ich war nicht der redende Typ. Sie interessierte mich nicht und das strahlte ich auch aus. Es war ein Wunder, dass sie mich, als vorherigen Spezial-Jonin, in ein Team mit jemand anderen steckten.
Ich hatte noch nie eine Mission verfehlt. Wie sollte man das zu zweit steigern können?

Ich erwiderte seinen Blick ebenfalls nur kühl. Mir lag nichts besonderes an Teamwork, am liebsten füllte ich Dinge alleine aus und darunter auch Missionen. Ich spottete nur darüber, dass ausgerechnet ich mit einem der so war wie ein Ebenbild vom Charakter her zusammen in einem Team waren. Was hatten sich alle nur dabei gedacht?
Das würde nie klappen und ich würde darüberhinaus auch nicht wirklich eingehen. Er würde sein Ding durchziehen genauso wie ich. Wir würden es anders angehen. Ich musterte ihn nochmals mit einem feindseligem Blick, auch wenn ich ihn nicht herausfordern wollte. Ich kannte weder seine Stärken und Schwächen. Nachfragen würde ich auch nicht.

Ich seufzte. Sich kühle Blicke zuzuwerfen brachte es auch nicht. Es ging mir auf den Geist. Entweder, ich würde bald mal reden oder ich würde die Biege machen und sie konnte mich dann mal am Arsch lecken.
Naja, mir egal. Ich fragte sie einfach mal. In einem Team mussten wir ja irgendwie fungieren. Jeder würde sein eigenes Ding machen, aber es war besser, wenn ich ihre Schwächen kannte, um diese auszumerzen und sie teils zu schützen.
Ich kümmerte mich viel um andere, also würde ich mich auch um sie kümmern. Fuck. Ich hasste die Menschen und beschützte sie.
Da fiel mir ein, dass ich nicht mal wusste, wie das verfluchte Weib hieß.
"Wie heißt du eigentlich?", fragte ich mit einer gleichgültig klingenden Stimme.

Es fungierte eine Stille uns beide. Wie um alles in der Welt würde das am Ende nur ausgehen? Ich schwieg und behielt ihm im Auge. Kurz seufzte ich und schaute dann weiter weg in die andere Richtung.
Würde er glauben, dass wir uns unterstützen, lag er falsch. Höchstens würde ich ihm im Kampf helfen... aber auf Hilfe war ich nicht mal angewiesen. Ich schwieg einfach bis ich dann eine Frage von ihm hörte. Ich nickte kurz als Anzeichen er solle mir auch seinen verraten. "Lightning" gab ich an, meinen richtigen Namen gab ich nicht preis, ich hatte diesen nicht ohne Grund links liegen lassen. Hoffentlich hackte er auch nicht weiter darüber nach.

Lightning? Dieser Name war mir noch nie untergekommen. Ich zuckte leicht mit den Schultern und seufzte dann kühl.
"Shin."
Was nützte es ihr, meinen richtigen Namen zu wissen? Jeder kannte mich als Shin, nicht als Seishin. Ich war nicht umsonst 'Der schwarze Schatten von Konoha'. Die meisten Leute kannten mich nur deshalb. Die meisten hatten Angst vor mir.
Vielleicht hatte sie schon mal etwas von mir gehört.
Naja, aber das war mir nun egal. Ich kümmerte mich nicht darum. Denn ich war nicht der Mensch, der sich für andere interessierte. Ich war nur ein Beschützer-Typ.
"Um zu agieren, müsstest du mir sagen, worin deine Stärke liegt."

Ich blickte kurz über meine Schulter. Shin also. Der Name sagte mir was, wollte aber keinen Gedanken daran vergeuden.
Ich schnaubte kurz auf und sah wieder in die Richtung woher die Sonne kam. Langsam ging ich weiter nach vorne und sah auf das Wasser des Flusses, wo sich einiges wiederspiegelte und die Oberfläche ein kleines glitzern annahm.
"Meine Stärken liegen im Ninjutsu und im Waffenkampf" antwortete ich ihm erneut, lies mich aber nicht von meinem Weg abkommen. Er wollte es wissen und ich gab die Antworten, wiederholen wollte ich es nicht.
Ich verschränkte meine Arme hinter meinem Kopf und schaute wieder hinauf zu den Wolken, beobachtete ihn allerdings aus den Augenwinkeln falls er mich angreifen wollte um einen Test durchzuführen.

Ich verzog das Gesicht. Welchen Sinn hatte das, wenn wir beide die gleichen Stärken hatten? Es hatte wirklich keinen Sinn. Wir würden uns nicht ausgleichen können, also würde es keinen Sinn haben uns in ein Team zu stecken. Ich verstand das nicht. Ein Seufzen entrann meinen versiegelten Lippen.
"Das hat doch keinen Sinn", murmelte ich unverständlich.
Aber was würde ich schon machen? Ich würde es so hinnehmen und mich darüber ärgern. Meine Jutsus waren nicht dafür geschaffen um im Team zu fungieren, denn ich hatte Bakuton als Kekkei Genkai. Das Element der Explosion. Und dann hatte ich noch Doton. Vielleicht konnte sie das Element Raiton. Das wäre sehr gut, denn Raiton war über Doton.
"Welche Chakraaffinitäten hast du, Lightning?", fragte ich dann abweisend.
Es würde mir Gewissheit geben.

Ich wartete, allerdings kam auch nichts, so wie wir waren, waren wir beide verschwiegen. Das klappte wirklich nicht. Sinnlos, reinste Schikane und Diskriminierung eines Einzelgängers. Ich schnaubte kurz und ging dann langsam zu ihm rüber, lies aber meine Arme hinter dem Kopf verschränkt. Er machte nichts bis auf vielleicht seine Gedanken zu ordnen.
Ich blieb auf Distanz. Blinzelte ihn ein wenig arrogant an hin und wieder. Er konnte das vergessen, dass ich ihm über den Weg traute. Auch wenn wir ein Team waren, es war sinnlos für mich und auch für ihn.
"Raiton" sagte ich wieder darauf als ob ich bei einem Verhör wäre und vor allem noch die Täterin. Meine blauen Augen fixierten ihn ein wenig, ließen dann aber wieder zumal ab und ich sah in eine vollkommen andere Richtung.

Raiton? Gut so. Ich lächelte in Gedanken. Aber ein äußerliches Lächeln würde ich mir schenken. Ich war ein Eisklotz, durch und durch. Ich würde niemals auftauen. Es sei denn, man gibt mir meine Schwester wieder, was wohl niemals der Fall sein wird.
Ich tat meine Gedanken mit einem Schulterzucken ab. Verdammt, warum redete ich eigentlich die ganze Zeit? Es war normalerweise nicht meine Art, zu reden. Ich würde das lassen.
Also blieb ich stehen, nahm eine Zigarette aus meiner Manteltasche, steckte sie mir in den Mund, nahm mein Feuerzeug und steckte mir die Zigarette an.
Dann steckte ich das Feuerzeug und die Packung wieder weg und zog an der Nikotin-Bombe.
Ein Junkie war ich nicht, aber für irgendetwas musste ich meinen Reichtum ja verdonnern. Ich hatte niemanden, der es erben würde, also was half es mir, in einer Villa am Arsch von Konoha zu leben und nichts vom Geld zu haben.
Rauchen schien mir da eine wunderbare Lösung.

Er machte sich nichts aus mir. Gut so, ich wollte nicht beachtet werden von ihm. Sollte er doch das machen was er wollte. Aber er redete auch kaum so wie wir waren. Dennoch wurde mir leicht unangenehm als ich ihn mit den Zigaretten wieder sah. Meine Augen weiteten sich leicht. Ich konnte den Geruch von dem Zeug nicht leiden. Vor allem was er da nur tat, sich im Grunde genommen selber schaden. Ich ging auf ihn zu, meine Hände nahm ich runter. "Hör auf damit!" zischte ich ihn zynisch an. Ich konnte sowas nicht ertragen in meiner Gegenwart. Anstatt ruhig zu bleiben, quoll mir Wut hoch. Gewand riss ich ihm die Kippe aus dem Mund und schlug ihm ins Gesicht, sodass der junge Mann ins Gras zurück fiel.
Die Kippe zertrat ich und schaute ihm tief in die Augen hinein. Er sollte sich nicht so aufspielen. Ich war jeder Zeit bereit ihn erneut zu schlagen. Hoffentlich steckte er sich keine Neue an, sonst würde ich vielleicht nicht zögern ihn anzugreifen.

Ihre Wut stieg an, doch ich machte mir nichts draus. Was sollte sie schon machen.
Ich zischte. Sie hatte mir die Zigarette aus dem Mund gezogen und mich geschlagen. Ich fiel ins Gras, stand aber in der selben Milisekunde schon wieder. Ich war sehr schnell. Verdammt schnell.
Fast so, wie Narutos Vater.
Dann sah ich sie eiskalt funkelnd an.
Doch ich kümmerte mich nicht um sie.
Ich steckte mir die nächste an. Es ging sie verdammt noch mal nichts an, wenn ich rauchte. Soll sie doch gehen, mit ihrem hochgesetzten Arsch.
Ich seufzte und nahm einen Zug.
Doch ich war nicht dreist genug um ihr den Rauch ins Gesicht zu blasen.

Ich blickte ihn ernst an. Ich fand es nicht witzig wie er sich hier aufspielte, er musste mich nicht so angucken als ob ich einen Schaden hätte. Von mir aus konnte er rauchen, aber nicht vor mir. Ich schnaubte erneut.
Ich wollte den Geruch nicht einatmen und das sollte man verstehen, aber ich redete kaum. Vor allem weil er bereits so dreist war und sich eine in seinen Mund steckte. Ich konnte meinen Augen nicht wirklich trauen, dass bedeutete für mich nur Provokation."Lass das!" zischte ich ihn erneut an und schnappte mir erneut seine Kippe, versetzte ihm aber einen Schlag diesmal in den Magen. Ich schaute ihn ernst an, ich würde nicht zögern ihn zu attackieren. Er sollte sich seiner Grenzen bewusst sein und mich nicht noch mehr reizen. Es gab wichtigeres zu tun als mich um ihn zu kümmern und das war nun mal meine kleinere Schwester Serah. Ich atmete ein wenig schwerer, beobachtete ihn allerdings. Noch einmal das Spiel und es gab nur mehr als ärger.

Und das gleiche Spiel noch mal. Lightning war echt schräg. Ich durfte nicht rauchen? Bitte. Sie hatte mir in den Magen geschlagen. Ich keuchte kurz auf.
Wollte sie mit mir kämpfen? Wollte dieses kleine Mädchen etwa ernsthaft gegen mich kämpfen? Hah. Schlechte Karten, Püppchen. ~
Ich ließ mich nicht provozieren, im Gegensatz zu ihr.
"Wenn ich nicht rauchen soll, dann sag das einfach. Ich hab keine Lust wie ein Kleinkind ausgeschimpft zu werden. Du bist nicht meine Mutter.", machte ich eiskalt klar.
Ich mied ihren Blick. Ich wollte nichts mit ihr zu tun haben und das machte ich ihr klar.
Was wollte sie von mir? Sie war nicht meine Mutter. Ich konnte tun, was ich möchte.

Ich zischte ihn an. Jetzt meinte er mich auch noch anzufahren. "Es war beim ersten mal klar, man hätte es nicht übertreiben müssen" fuhr ich ihm entgegen. Mich kümmerte es ein scheiß Dreck was er aus sich machte oder wie er mich sah, ich war einfach nur ich und ehrlich. Wenn er sowas wie ein Gehirn besäßen hätte, dann hätte er den Fehler nicht wiederholt. Ich ging kurz wieder um ihn rum und schaute ihn an. Arrogant bis zum geht nicht mehr, so hätte man ihn doch taufen können. Ich legte meine Hand an den Griff meines Schwertes. Wenn er wirklich so weitermachen wollte, dann sollte er dem Tod ins Auge sehen. Mit mir war nicht zu Spaßen. Es gab einfach niemanden mehr für den ich was empfand, höchstens meine kleine Schwester. Sie bedeutete mir zu viel.

Ich zog eine Braue hoch.
"Und wie du dir vielleicht denken könntest: Ich gebe rein gar nichts darauf, ob es dir etwas ausmacht, wenn ich rauche oder nicht."
Meine Stimme war wie immer. Abweisend. Kalt. Monotom.
Nun tänzelte sie regelrecht um mich herum. Und ihre Hand verweilte auf dem Griff ihres Schwertes. Mein Gott, diese Frau reagierte schnell über. Okay.
Doch ich würde mich nicht auf sie stürzen. Denn sie konnte mich nicht provozieren.
Da kam auch schon ein Falke an. Ich beugte den Arm, damit er landen konnte. Eine Mission. Ich kannte so etwas schon.
Ich nahm die Schriftrolle entgegen und ließ den Falken dann fliegen.
Ich öffnete die Schriftrolle. A-Rang-Mission.
Gefährlicher Nukenin. Töten.
Ich überreichte Lightning die Schriftrolle.

"Es sollte dir nicht egal sein. Von mir aus, rauch so viel du willst, aber nicht vor mir!" entgegnete ich ihm kühl. Ich blickte zur Seite, mich interessierte es nicht mal was er sagte.
Er sollte es einfach nicht auf die Spitze treiben, da ich sonst noch vollkommen die Fassung verlor. Ich knurrte ab und an, bis dann eine Störung auf uns zukam. Ein Falke.
Schnell wand ich mich leicht arrogant von ihm ab und verschränkte die Arme, da er schließlich auch schon Schriftrollen die uns beiden erteilt wurde von ihm alleine gelesen wurde.
Als er dann auch mal fertig wurde, bekam ich diese und las sie mir durch. Ich nickte.
Und nun würde sich herausstellen, ob wir fungieren konnten oder nicht.

Ich hörte gar nicht erst hin, als sie noch etwas zu mir sagte. Ich seufzte nur und fuhr mir durch das Haar am Hinterkopf, wie ich es immer tat.
Ich überprüfte meine Monition, empfand sie als genügend und blickte dann zu Lightning.
Der Nukenin befand sich im Reich des Feuer, was bedeutete, wir hatten nur eine kurze Reise. Der Nukenin zerstörte Häuser.
Ich sah im Bingo-Buch nach seinem Namen und fand ihn. Er war verdammt gefährlich.
"Können wir aufbrechen?", fragte ich.
Ich zupfte an meinem Mantel, sah sie dann kühl an.
Unsere erste Mission. Viel Spaß.

Es folgte nicht mehr von ihm. Gut so. Dann hatte sich die Sache also geklärt. Zumindest fürs erste.
Ich schaute hoch zum Himmel. Ich würde erstmals nicht antworten. Ich überlegte ein wenig weiter, schaute dann aber ebenfalls in das Bingobook. Ich lies mich nicht irritieren, egal was da stand. Ich war stark genug, um den Alleinkampf aus zu tragen später, niemand sollte mir dabei in die Quere kommen. Vielleicht er, aber ihn würde ich immerhin abhalten davon.
Ich nickte dann entschlossen. "Ich bin soweit" antwortete ich.
Kurz sah ich zu ihm, dann wieder nach vorne. Ich setzte mich sofort in Bewegung und blieb wieder stehen. Ich konnte nicht wirklich glauben, dass er mit mir eigentlich dorthin wollte. Wollte er es nicht alleine erledigen.
Ich machte ein paar Fingerzeichen, bis mir in den Daumen, sodass Blut raus quoll und sich ein Symbol auf den Boden absetzte. Ohne weiteres erschien dann mein vertrauter Geist. Ich sprang auf den Rücken des Pferdes und zog Shin ohne ein weiteres Wort zu verlieren oben drauf, damit wir das Ziel erreichen konnten.
Mit einem Tritt in die Seiten rannte auch Odin schon los.

--- weg ---

Und wieder waren wir hier, am Anfang vom Ende. Hier hatte der ganze Ärger nur angefangen.
Ich schaute zu ihm rüber, blieb ein Stück weit hinter ihm und stieß ihn beabsichtigt in den Boden. Er hatte damit angefangen und nun drehte ich es um, um die Quittung zu begleichen.
Ich atmete kurz auf. Und sah zu ihm abweisend runter. "Was willst du über mich wissen? Ich gebe antworten und werde dir die Gegenfragen dazu stellen" begann ich mit dem Reden wieder.
Er sollte wissen mich zu respektieren und nicht, dass ich mir alles von ihm gefallen lies. Ich war eine Frau die sich wehrte und wusste was sie wollte. Nicht alle waren so. Nur solange er keinen Respekt mir aufbrauchte, würde er keinen von mir bekommen. So war die Regel. Sollte er mich weiter provozieren, was er anscheinend mochte würde ich bald durchdrehen.

Sie schubste mich zu Boden. Binnen einer Millisekunde stand ich wieder. Pft. Nya, mir egal. Sie wollte nun mal das höhere Tier sein. Nur würde ihr klar werden, dass ich ein höheres Tier war, als sie. Aber das brauchte Zeit.
Sie wollte, dass ich sie etwas persönliches fragte? Nun gut. Das würde ich tun.
"Wen meintest du mit 'sie' vorhin...?"
Es war das einzigste, was mich interessierte und das musste ihr klar werden.
Denn ich interessierte mich nicht für ihr Privatleben. Ich besaß keine Neugierde. Und das wusste sie wahrscheinlich.
Und um zu funktionieren, mussten wir nicht alles über einander wissen. Das wusste sie sicherlich auch.

Als ich dann seine Frage hörte wäre mir am liebsten wieder schwarz vor Augen geworden. Ich musterte ihn kurz und überlegte was ich sagen sollte, denn die selbe Gegenfrage konnte ich nicht stellen und somit musste ich eine neue finden.
Mir fiel schnell was ein. Ich zögerte die Antwort weiter hinaus und ging ein wenig um ihn herum als ob ich die Jägerin wäre und er meine Beute. Dieser Vergleich, er war dumm, aber gut sollte es so sein.
"Serah" antwortete ich knapp mit dem Namen meiner Schwester. Mehr sagte ich auch nicht darauf. Es war nicht meine Art und damit mussten wir beide leben.
"Wieso hast du mich getätschelt?" stellte ich ihm die Frage. Ich wollte wissen wieso er dies getan hatte, ich hatte ein Recht darauf es zu erfahren.
Ich schmunzelte kurz und blieb stehen. Ich schaute ihn kühl an.

Sie lief um mich herum. Sie kreiste regelrecht. Ich seufzte. Wieso musste sie sich immer als etwas besseres rausputzen? Ich verstand diese Frau nicht.
Serah? Ich hatte also keine Ahnung, wer das war, aber okay. Ich hatte keine Lust mich umkreisen zu lassen.
Bevor ich nachhaken konnte, wer Serah war, fragte sie mich etwas und blieb stehen.
Sie musterte mich kühl. Mein Blick war leicht kühl.
Doch dann musste ich an Ayame denken und ich lächelte sanft.
"Ich bin ein Beschützertyp... Meine kleine Schwester hat mich oft gebraucht, als sie... eh... Sagen wir, du hast meinen Bruderinstinkt geweckt...", murmelte ich.
Ich fuhr durch mein Haar am Hinterkopf.