Großer Klarer See

"Müssen wir darüber reden? Können wir es nicht darauf beruhen lassen? Sie wollen nichts von mir hören und gut ist", sagte ich mit bissigem Unterton. Er musste doch nicht weiter drauf rum reiten. Es würde eh nichts bringen. Mein wahres Ich kam nicht mehr gegen die Maske an und damit hatte ich den Kampf offiziell verloren. Ich seufzte. Meine Gründe waren meine Sache. Ich war leicht betrübt. Eigentlich wollte ich Pain-Sama nicht anmotzen, aber es war leicht notwendig, damit er nicht meine Gründe hinterfragte.

"Ist es so schlimm? Ich dachte immer, dass es für euch.. Menschen.. genau das richtige sei, jemanden zu haben, der einfach nur zuhört. Doch dich hat es gestört. Deswegen habe ich mein bestes gegeben um meine Aussagen treffsicher zu gestalten."
Ich sprach das 'Menschen' extra, da sie immer noch davon ausging, ich sei ein Monster.
Würde sie gleich in Tränen ausbrechen oder mich noch mehr anmeckern, dann könnte ich es verstehen. Wahrscheinlich war das, was ich gesagt hatte, doch etwas zu schroff.

"Man kann... Menschen... nicht alle in einen Topf schmeißen. Jedenfalls mich nicht...", sagte ich rau und matt. Nein, ich war nicht wie die anderen. Und ich hatte einiges mehr- schlimmeres- erlebt, als die anderen. Okay, manche hatten Krieg mit erlebt und Wunden davon getragen, aber körperlicher Schmerz war nicht so wie seelischer Schmerz. Seelischer Schmerz tat mehr weh und da hatte man viel länger etwas von. Nur leider verstand Pain-Sama das nicht. Ich war nicht wie die anderen.

"Ich kann dir leider nicht helfen."
Aber das war ihr von Anfang an bewusst. Ich war nur ein Körper. Ohne jegliche Emotionen. Wie ein geschulter Anbu.
Kurz schloss ich meine Augen, und öffnete sie dann wieder. Ein vereinzelter Sonnenstrahl schien mir direkt ins Gesicht. Meine Augen schienen dadurch fast zu funkeln.
"Konan hat mal zu mir gesagt..: Wer eine Maske trägt, kann nicht erwarten, dass man seine Tränen sieht.."
Aber wahrscheinlich wusste sie das. Doch was erwartete sie dann? Dass ich Mitleid hätte? Denn aussprechen. Das wollte sie nicht gerade. Sie wollte nie jemandem etwas verraten, wodurch sie verwundbar erschien.
Wenn man sie daraufhin ansprechen würde, ich würde garantieren, dass sie in Rage geriet.
Und wenn man Blind vor Wut ist, hätte man einen Kampf schon verloren.

"Ihr kennt mich nicht, Pain-Sama. Niemand kennt mich. Und niemand kann mich einschätzen. Ich will das Mitleid oder das Mitgefühl der anderen nicht. Ich brauche es nicht. Ich will meine Geschichte nicht immer und immer wieder erzählen müssen und immer gefragt werden; Ja, wieso hast du denn nicht das und das gemacht...?", sagte ich ruhig und gefasst. Es klang weder wütend noch patzig. Meine Stimme war klar und deutlich.

"Ich habe nie gesagt, dass ich dich kennen würde, liebe Amaya. Ebenso hätte ich dir nie Mitleid oder Trost gespendet, und das wusstest du, auch bevor du es mir erzählt hattest. Zudem.. Ich habe nur versucht, mich anzupassen. Ich kann auch gerne nichts mehr sagen, und einfach wieder gehen, wenn dir das deine Lage vereinfacht."
Ich blickte sie mit ruhigem Augen an. Dann stand ich aus meiner Hocke auf, und klopfte mir den Dreck vom Mantel.
So viel Zeit. Verloren. Investiert in ein undankbares Kind. Naja.
Es war reizend, dass sie sich diesmal nicht so aufregte, und dachte, ich sei der Feind #1.
Dann schloss ich meine Augen wieder, und atmete tief durch. Meine Hände waren unter den Ärmeln versunken.

Er verstand nicht. Dachte er wirklich, dass ich ihn gemeint hatte? So dumm... "Ich habe nicht Euch gemeint und das wisst Ihr auch. Ich meine damit die Allgemeinheit. Es ist ebenso nur ein weiterer Grund dafür, meine Maske zu lassen." Ich machte eine Pause. "Ich weiß doch, dass Ihr niemals so etwas wie Mitleid empfinden würdet. Ihr müsst Euch doch nicht anpassen. Seid einfach so, wie Ihr seid. Ich verlange gar nichts von Euch...", fuhr ich fort. Ich sah es in seinem Blick. Er sagte mir, dass er hier nur seine Zeit verschwendet hatte. Ich seufzte tief. "Natürlich, ich kann Euch nicht zum Bleiben zwingen, aber es vereinfacht meine Sache sicher nicht, wenn Ihr geht... Tut, was Ihr für richtig haltet. Aber bitte, hört es an, wenn ich sage, dass es mir leid tut..." Er musste einfach verstehen. Er musste einfach!

Drückte ich mich so unverständlich aus, dass sie den selben Satz so oft wiederholte? ich hatte es verstanden, doch bezog ich es nicht auf die Allgemeinheit.
"Beziehe es auf wen du willst, doch gerade sind nur wir beide hier, also versteh, dass ich mich angesprochen fühle."
Ich hatte ihr den Rücken zugewandt und drehte meinen Kopf nun zur Seite. Über meine Schulter hinweg blickte ich sie an.
"Keine Sorge, Amaya, du hast mich in keinster Weise gekränkt oder in Rage versetzt. Du hast keinen Grund dich zu entschuldigen."
Dann, kurz, hob ich meine Hand un blickte mir meinen Ring und den Dunkelroten Nagellack an.~
"Hätte es deine Sache vereinfacht, wenn du es mir erst gar nicht erzählt hättest?"

Natürlich... Ich seufzte und schloss meine Augen. Er sagte einfach das, was er dachte und diese Worte klangen wie Eis. "Ich weiß es nicht. Ich habe es noch niemanden erzählt, außer meinem Sensei und Euch. Ich kann Euch nicht sagen, ob es einfacher gewesen wäre, bei Euch zu schweigen...", sagte ich ruhig, fast verzweifelt ruhig. Es war so... schlecht zwischen zwei Fronten zu stehen. Selbst wenn er kein Verständnis aufbrachte, ich musste Verständnis für seine Art finden.

"Und dennoch wünschst du dir, dass du geschwiegen hättest."
Mein Hand sank wieder und mein Ärmel des Mantels schwang sich über diese. Nun waren weder meine Hände, noch meine Finger mehr zu sehen.
Ein Schweigen ging durch die Runde. Kurz räusperte ich mich und schloss dann meine Augen.
"Du wolltest Schweigen doch sprachst. Nun schweigst du, aber möchtest sprechen. Der Wandel der Zeit. Amaya?", sprach ich ruhig säuselnd.
Genau wusste ich nun nicht was ich tun sollte. Gehen oder bleiben. Doch sie zurück lassen konnte ich nicht. Nicht in dem Gemütszustand.
"Wäre es möglich, dass, wenn du noch mit mir reden möchtest, wir dies woanders tun könnten? Der Wald und das Wasser.. haben Ohren.", sprach ich mit hochgezogenen Augenbrauen und einem sturen Blick gen Wald.

Seine Worte wollten mich berühren und rühren. Sie wollten mich irren und gefühlsdusselig machen, aber meine Maske stützte mich und ich zitterte nicht. Ich war so... schwach. Ausgerechnet vor Pain-Sama! Ich sollte mich echt schämen.
"Mhm... Das können wir tun...", antwortete ich auf das letzte was er sagte. Ich wollte nicht mehr viel sagen. Ich wünschte ich hätte die ganze Zeit geschwiegen, aber ich konnte es nicht die ganze Zeit in mich hineinfressen oder?

Ich nickte schließlich nur noch. Kurz hatte ich darüber nachgedacht, wie ich unsere kleinen Spione außer Gefecht setzen sollte, doch waren sie anscheinend schon verschwunden.
Ich konnte es nicht ab ständig beobachtet zu werden wie irgendeine Attraktion. Als ob man in einem gläsernen Käfig säße und sich diese ganze hämischen Blicke antun müsste. Wenn man mich unbedingt sehen wollte, konnte man es tun, doch dann nicht im verborgenen. Solche Aktivitäten grenzen an Feigheit.
"Gut, ich bringe dich in das Versteck.", sprach ich ruhig.
Dann zeigte ich knapp in eine Richtung und ging los.

GT: Akatsuki Hauptquartier

Ins Versteck. Hatte ich da gerade richtig gehört? In mir blitzte ein gewisser Funken Hoffnung zu Akatsuki zu kommen. Mit einem verflogenen Lächeln folgte ich ihm in einem schnellen Tempo.
Im Moment war ich noch Chunin. In wenigen Tagen Jonin. Hah und ich würde noch ein wenig mit meinem Sensei trainieren und schon hatte ich Genjutsus drauf. Ich wäre stark genug um wenigstens zu spionieren.

---weg, zu Akatsuki Hauptquartier---

Eine von Saya's Orten wo sie etwas ruhe hatte. Der See. Und sie hatte Glück, denn sie war angekommen nachdem die zwei Weg waren, sonst wäre sie als noch Chuunin im Nachteil gewesen. Zwar war sie bald ein Jounin, aber gegen Pein hätte sie keine Chance gehabt. Nur zu Schade dass sie nichts davon gesehen oder gehört hat. So stand sie vor dem See und schaut auf ihr eigenes Spiegelbild. War sie wirklich so ein Monster? Saya, die sich als Megami Saya tarnte, in der Tat teilte sie sich den Körper mit einem Monster. Und gerade die Mitgliedschaft beim Kurama-Clan, welche sie bisher gut verstecken konnte, war stressig. Sie musste als falsche Person leben. Denn die einzige nicht-Nukenin des Kurama Stammbaumes die Saya kannte, war ihre Mutter, und auch ihr wurde durch das gute Wort eines alten Freundes vergeben.